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Chorprofil

Der Berliner Figuralchor (Mitglied im Chorverband Berlin e.V.) ist ein ambitionierter Laienchor. Etwa 65 Mitglieder zählend, ist das Ensemble mittlerweile fester Bestandteil im Konzertkalender des Kammermusiksaals der Philharmonie. Der Chor ist seit 2010 in die Chorförderung des Berliner Kultursenats von ca. zehn besonders geförderten Chorensembles in Berlin aufgenommen. Künstlerischer Leiter ist Gerhard Oppelt.

 

Einst gegründet als Kantorei der Lindenkirche, hat sich der Chor hauptsächlich auf Werke des 17. und frühen 18. Jahrhunderts spezialisiert. Diese musikalische Selbstverortung bringt auch der Name »Berliner Figuralchor« zum Ausdruck: Kennzeichnend für die Musik dieser Epoche ist die Polyphonie, also das gleichberechtigte Nebeneinander mehrerer Stimmen. Anderes Charakteristikum sind eben die Figurationen, das sind virtuose Verzierungen mit vielen kleinen Notenwerten. Die Aufführungen beschränken sich nicht auf die Verwendung historischer Musikinstrumente, sondern die Sängerinnen und Sänger intonieren auch nach der seinerzeit verwendeten ungleichschwebenden Stimmung. Diese lässt die dramatische und emotionale Ausdruckswelt der barocken Musik in weitaus stärkerem Maße hervortreten als die heute übliche egalisierte Stimmung. In Verbindung mit der konsequenten dynamischen und motivischen Artikulation, die der Chor pflegt, eröffnet sie dem Hörer neue Klangwelten, und das selbst bei so populären, oft aufgeführten Barockwerken wie der Bach’schen »Matthäus-Passion« oder dem Oratorium »Messiah« von Händel.

 

In seiner über 30-jährigen Geschichte präsentierte der Chor zahlreiche bekannte und weniger bekannte Werke auch zeitgenössischer Komponisten: »Missa solemnis « von Ludwig van Beethoven, »Psalmensinfonie« von Igor Strawinsky und »War Requiem« von Benjamin Britten, aber auch sämtliche Oratorien von Johann Sebastian Bach. Dazu hat er zahlreiche A-cappella-Stücke in seinem Repertoire. Der Chor brachte auch szenische Aufführungen des Oratoriums »Esther« von Georg Friedrich Händel und die zeitgenössischen biblischen Opern »Nebukadnezar « von Sabine Wüsthoff und Frank Schwemmer und »Damaskus« von Winfried Radeke — letzteres ein Auftragswerk der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg zum Reformationsjubiläum 1989. Konzertreisen führten den Chor seit seiner Gründung 1980 durch Gerhard Oppelt nach Italien, Spanien, Ungarn, Polen, Tschechien, Rumänien, Russland und Albanien. Gemeinsame Auftritte mit russischen Orchestern aus Moskau und Woronesch in Berlin, Dresden, Moskau und St. Petersburg galten der zeitgenössischen Musik.

 

Im Herbst 2008 initiierte der Berliner Figuralchor in Zusammenarbeit mit der Ev. Luisen-Kirchengemeinde ein internationales Versöhnungsprojekt mit einem serbischen Chor aus Novi Sad und einem albanischen Chor aus Shkodra. Dank großzügiger Förderung seitens des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts wurden gemeinsam Konzerte in Berlin und Potsdam sowie in Serbien und Albanien veranstaltet. Als Sonderprojekt wurde der Berliner Figuralchor zuletzt Pfingsten 2010 zum Warschauer Sakralmusikfestival »Międzynarodowy Festiwal Muzyki Sakralnej« eingeladen. Unter dem Dirigat von Gerhard Oppelt erklang als polnische Erstaufführung das Oratorium »Christus« von Franz Liszt; als orchestraler Partner stand dem Chor das Warschauer Opernorchester zur Seite. Auch wirkte er beim ‘Bürgerfest’ der Bundesregierung am 9. November 2014 mit - der zentralen Veranstaltung zum 25-jährigen Gedenken an den Mauerfall - beim Kulturfest am Brandenburger Tor als Teil des Bürgerchores unter Leitung von Gerhard Oppelt.

 

Chor_gesamt